Risikomanagement

Risiken sind jeglichem Handeln immanent – auch unternehmerischem Handeln. Insofern geht es nicht um die Frage, ob im Unternehmen ein Risikomanagement-system vorhanden ist, sondern nur noch darum, wie effizient das Risiko-managementsystem mit Risiken umgehen kann. 

Risikomanagementsysteme, wie sie in nationalen und internationalen Standards (z. B. ONR 49000 ff., AS / NZS 4360, ISO 31000 und ISO / IEC 31010), aber auch in branchenspezifischen Standards (z. B. REACH, WEEE und Maschinenrichtlinie 2006/42/EG) beschrieben sind, können – richtig gestaltet – den Unternehmenswert steigern helfen. Außerdem können sie einen effektiven sowie effizienten Schutz der Werte und der Ertragskraft des Unternehmens gegen Verlustrisiken bieten. Wenn das auch Ihr Ziel ist, lassen Sie uns über die Gestaltung und Verbesserung Ihres Risikomanagementsystems sprechen. Dazu haben wir in unserem Self-Assessment-Konzept mit unserem Web-basierten Tool „SAMS interactive“ die Mindeststandards für ein Risikomanagementsystem exemplarisch formuliert. Ergänzt um Ihre unternehmensindividuellen Forderungen können Sie diese Standards dazu nutzen, gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern das unternehmenseigene Risikomanagementsystem zu gestalten, zu verbessern und letztendlich dessen Umsetzung sicherzustellen. 

Wachsende Bedeutung

Dem Risikomanagement kommt zu Recht eine wachsende Bedeutung zu, weil sich Handlungsfeld und -umfeld von Unternehmen immer schneller und extremer verändern. Dass die Anforderungen an ein Risikomanagementsystem steigen, haben auch Politik und Gesetzgeber erkannt. Sie versuchen, Standards zu setzen, um die Unsicherheit im Umgang mit Risiken zu reduzieren.

Veränderungen im Handlungsfeld und -umfeld von Unternehmen, die möglicherweise zu höheren Risiken führen, können z. B. folgende Faktoren sein: 

  1. Dem Gedanken des Lean Management folgend streben Unternehmen nach schlanken Prozessen und einer Minimierung der Verschwendung. In einer Zeit, in der sich Unternehmen höheren Risiken ausgesetzt sehen und höhere Risiken eingehen müssen, besteht die Gefahr, dass keine Ersatzprozesse und
    -ressourcen vorhanden sind, um angemessen auf die Risiken zu reagieren.
  2. Die Vernetzung von Unternehmen bedeutet Veränderung. Die weltweiten, über mehrere Wertschöpfungsstufen hinweg entwickelten Lieferbeziehungen führen dazu, dass der Ausfall eines Gliedes in der Lieferkette zum Versagen des gesamten Systems führen kann.

Nicht alle Überlegungen zum Risikomanagement werden dem Anspruch eines ganzheitlichen Risikomanagements gerecht. Sie lassen sich beispielsweise nicht auf die Fragestellung nach der richtigen Versicherung reduzieren. Denn erst am Ende des Risikomanagementprozesses kann die Frage relevant sein, inwieweit es unternehmerisch richtig ist, Risiken auf Versicherungen zu transferieren. 

Schritte zum erfolgreichen Risiko-management

Da es per se also nicht darum gehen kann, eine Versicherung abzuschließen, arbeiten wir in unseren Beratungsprojekten zum Risikomanagement in einem ersten Schritt daran, die Risiken des jeweiligen Unternehmens zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten, um die unternehmerischen Risiken zu erkennen und mit ihnen im unternehmerischen Sinn richtig umzugehen. 

In einem zweiten Schritt werden die möglichen Handlungsalternativen im Umgang mit den Risiken definiert, die folgenden Kategorien zugeordnet werden können: 

  • Ignorieren der Risiken: Ursachen-Wirkungszusammenhänge und deren Eintrittswahrscheinlichkeiten werden im unternehmerischen Handeln ausgeblendet. Strategien zum Umgang mit Risiken haben ebenso wenig Platz im Unternehmen wie Maßnahmen zur Beeinflussung der Risiken im operativen Geschäft. Damit bleiben Gefahren so lange unerkannt, bis ihre Auswirkungen schließlich das Management zur Erkenntnis zwingen.
  • Vermeiden der Risiken z. B. durch Entwicklung einer anderen konstruktiven Lösung. 
  • Vermindern der Risiken z. B. durch entsprechende Qualitätsprüfungen beim Hersteller.
  • Anpassen der Risiken: Der Markteintritt in verschiedene Märkte wird dem jeweiligen Wissen über diese Märkte und den jeweils zur Verfügung stehenden Ressourcen zur Bearbeitung dieser Märkte angepasst.
  • Übergeben der Risiken: Auswirkungen von Handlungen werden an Lieferanten oder Versicherer übergeben oder – sofern die Möglichkeit besteht – dem Staat oder der Öffentlichkeit übertragen (Sozialisierung von Risiken).
  • Akzeptieren der Risiken: Es werden keine Maßnahmen ergriffen, weil die möglichen positiven Auswirkungen und / oder deren Wahrscheinlichkeiten in Relation zu den Kosten der Maßnahmenumsetzung als zu gering beurteilt werden.

Als Nächstes sind im dritten Schritt die Handlungsalternativen zu bewerten. Auf dieser Basis wird unter Berücksichtigung der Zielsetzung des Unternehmens entschieden, welche Alternative geeignet ist. Schließlich ist in einem vierten Schritt die ausgewählte Alternative umzusetzen und ihre Wirksamkeit sicherzustellen, die abschließend im letzten Schritt noch einmal überprüft wird.

A pessimist sees the difficulty in every opportunity; an optimist sees the opportunity in every difficulty.

Winston Churchill (*1874)
Britischer Staatsmann

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